Origines

Der Höhepunkt folgte dann am Nachmittag mit den Gladiatorenkämpfen, die mit der pompa (Einzug in die Arena) eröffnet wurden, wo die lictores (Amtsdiener) mit den fasces (Rutenbündel, in denen ein Beil als Symbol der Amtsgewalt steckte) voranschritten, gefolgt von Musikern, die auch die Kämpfe während der ganzen Zeit mit Musik untermalten, danach Tragbahren mit Götterstatuen (fercula), dann folgten die Würdenträger und am Ende des Zuges schritten die Gladiatoren, deren Waffen vorangetragen wurden, so dass das Publikum einen ungehinderten Blick auf sie werfen konnte. Die Gladiatoren grüßten den Kaiser bzw. den jeweiligen Veranstalter der Spiele (editor), jedoch nie mit dem Satz "morituri te salutant". Dieser ist nur einmal aus dem Munde von Verurteilten (noxii) gegenüber Kaiser Claudius belegt. Dann traten die Gladiatoren immer paarweise gegeneinander an. Es konnte auch vorkommen, dass mehr als ein Paar gleichzeitig in der Arena stand. Die Paarungen wurden zu Veranstaltungsbeginn ausgelost.

Bei kleinen Veranstaltungen kamen alle Gladiatoren aus demselben ludus (Gladiatorenschule); nur bei großen Veranstaltungen waren Gladiatoren mehrerer Schulen anwesend. Man musste also meistens gegen einen Kameraden kämpfen. Wahrscheinlich war dies auch ein Grund, warum der unterlegene Gladiator seinen Helm aufbehielt, wenn er den Todesstoß von seinem Gegner erwartete. Der Sieger hätte sonst vielleicht Hemmungen gehabt, seinem Kameraden dabei ins Gesicht zu sehen. Ein Zweikampf konnte auf vier verschiedenen Arten enden:

1. Durch den Tod eines der beiden Kombattanten durch eine im Kampf erlittene Wunde.

2. Durch Aufgabe eines der beiden Kämpfer, wobei er den Schild ablegte und die linke Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger hob und der Veranstalter durch Publikumsreaktionen wie "iugula" ("stich ihn ab") auf Tod entschied. Der Verlierer musste niederknien und seine Kehle darbieten, um den Todesstoß zu empfangen. War er durch Verwundungen zu schwach dazu, wurde er auf den Bauch gedreht und der Sieger stach ihm zwischen die Schulterblätter hindurch ins Herz.