Origines

3. Durch Aufgabe eines der beiden Gladiatoren, der aber nach Meinung des Publikums mutig und tapfer gekämpft hatte, so dass es mit "mitte" oder "missum" beim Spielgeber um seine missio (Entlassung) bat.

4. Durch ein Unentschieden, was allerdings sehr selten war. Wenn die Gladiatoren lange einen spannenden Kampf geliefert hatten und das Publikum vor Begeisterung tobte, konnte der editor (Veranstalter) den summa rudis (erster Schiedsrichter) bitten, das Duell abzubrechen. Diese stanti missi (stehenden Entlassungen) waren sehr ruhmvoll, fast noch mehr als ein Sieg gegen einen schwachen Gegner.

Es gab Kämpfe, die "sine missione" (ohne Entlassung) ausgetragen wurden, wo also entweder Fall 1 oder 2 eintreten musste. Egal wie tapfer gekämpft wurde und wie erschöpft die Gladiatoren vielleicht schon waren, es musste bis zum bitteren Ende gekämpft werden. Da solche Kämpfe aber sehr kostspielig waren - der editor musste dem lanista gegenüber für die toten Gladiatoren aufkommen - wird es wohl nicht allzu häufig solche Duelle gegeben haben.

Aufgrund dieser Kosten endeten tatsächlich nur die wenigsten Kämpfe mit dem Tod eines der beiden Kontrahenten - entgegen der landläufigen Meinung, die die Gladiatorenkämpfe gerne als ein blutiges Spektakel ansieht. Aber die Ausbildung eines Gladiators war sehr kostspielig, so dass kein lanista es gerne gesehen hätte, die Hälfte seiner Kämpfer bei einer Veranstaltung zu verlieren. Auch waren die Kämpfe kein sinnloses Gemetzel, sondern es wurde nach strengen Regeln gekämpft, die von dem summa rudis und dem secunda rudis (erster und zweiter Schiedsrichter) überwacht wurden. Ferner war festgelegt, welche Gladiatorengattung welchen Gegner hatte, so dass immer ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Kontrahenten bestand. So kämpfte z.B. der leichtbewaffnete, aber dafür flinke retiarius gegen den schwergepanzerten, aber auch schwerfälligen secutor.

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