Origines
Auch wenn in der Kaiserzeit der Kaiser die munera
ausrichtete und aus der Staatskasse finanzierte, so wurden
sie doch nur zu besonderen Anlässen abgehalten, z.B.
im Rahmen eines Triumphes, während die ludi, wie
beispielsweise die ludi Romani, ludi plebeii etc. anlässlich
regelmäßig wiederkehrender religiöser Feierlichkeiten
abgehalten wurden und Wagenrennen im Circus, Prozessionen
sowie Theatervorführungen umfassten. Gladiatorenkämpfe
waren jedoch nie Bestandteil der ludi.
Wer wurde Gladiator?
Ursprünglich wurden überwiegend Kriegsgefangene
in den ludi (hier: Gladiatorenschulen) zu Gladiatoren
ausgebildet. Die Namen der ältesten Gladiatorentypen
wie thraex (Thraker), gallus (Gallier) und samnis
(Samnit) deuten noch darauf hin, dass es sich hierbei um Kämpfer
von diesen Stämmen handelte, die mit den ihnen typischen
Waffen kämpften.
Als eine Spezialisierung der Typen eintrat, war es nicht
mehr unbedingt ein Thraker, der als thraex in der Arena
auftrat.Es gab aber auch Sklaven, die von ihrem Herren an
einen lanista (Besitzer eines ludus) verkauft
wurden, was aber später verboten wurde, sowie Kriminelle,
die ad ludos (zur Gladiatorenschule) verurteilt wurden.
Da Gladiatoren ähnlich heutigen Sportstars auch eine gewisse
Beliebtheit beim Volk besaßen, gab es auch Freiwillige - mitunter
sogar aus dem Senatorenstand - die sich zur gladiatura
meldeten.
Hierbei muss aber unterschieden werden, ob der Freiwillige
nur Fechtunterricht in einem ludus erhielt und höchstens
bei der prolusio (Vorprogramm) mit stumpfen oder Holzwaffen
gegen einen Profi-Gladiator focht, oder ob er sich selbst
als Berufskämpfer verpflichtete. Tat er Letzteres, wurde er
nicht mehr in der Liste der Besitzenden geführt, durfte kein
öffentliches Amt mehr einnehmen und konnte nicht zum Militärdienst
gerufen werden. Er behielt jedoch seinen Status als römischer
Bürger.
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