Gladiatores
Scissor (der "Schlitzer")
Dieser seltene Gladiatorentyp konnte ebenfalls als Gegner
des retiarius antreten. Er hatte - genau wie der secutor
- einen eiförmigen Helm mit Augenlöchern und führte
in seiner rechten Hand auch den gladius. Der rechte
Arm wurde von einer manica geschützt. Das Besondere
an ihm war, dass er kein scutum hatte, sondern sein
linker Arm in einer kegelstumpfförmigen Röhre steckte,
die den ganzen Unterarm bedeckte. Am Ende dieser Röhre
war ein kurzer Schaft mit einer wiegemesserförmigen Klinge
angebracht. Mit dieser Waffe konnte er das Netz des retiarius
zerfetzen oder dessen Dreizack parieren. Ebenso konnte er
seinen Gegner mit sensenartigen Hieben nahezu aufschlitzen.
Da er seinen Körper nicht durch einen Schild decken konnte,
trug er ein Kettenhemd oder einen Schuppenpanzer, der ihm
bis zum Knie reichte.
Provocator (der "Herausforderer")
Dieser Gladiatorentyp ist seit der späten Republik bekannt
und kämpfte (wie die equites) immer gegen seinesgleichen.
Im 1. Jh. v. und 1. Jh. n. Chr. trug er einen Helm, der einem
Legionärshelm ähnelte. Erst im 2./3. Jh. bedeckte
seinen Kopf ein Helm ohne Kamm mit schräg abfallendem
Nackenschirm, aber mit Visier. Er hatte einen mittelgroßen
Rechteckschild, ein latz- oder halbmondförmiges pectorale
(Brustblech) und einen gladius. Als Schutz dienten
ihm außerdem noch eine Beinschiene am linken Bein und
am rechten Arm die manica.
Essedarius
Dieses war ein weiterer Gladiatorentyp, der nur gegen seinesgleichen
kämpfte. Der Name leitet sich von dem Namen des keltischen
Streitwagens ab. Man nimmt an, dass die essedarii in
ihren Ursprüngen den Kampf vom Streitwagen her eröffneten
und dann - ähnlich wie die equites - abstiegen
und zu Fuß weiterkämpften.
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